Dringend nötige Unterstützung für die Zürcher Kultur

Die zahlreichen Unterstützungsgesuche aus der Kulturbranche zeigen, wie massiv die Kulturschaffenden von der Corona-Krise betroffen sind. Umso wichtiger ist die finanzielle Unterstützung durch Bund, Kanton und Städte.

Die Corona-Pandemie traf die Kultur so stark wie kaum eine andere Branche in der Schweiz. Grosse Kulturveranstaltungen wurden als erste verboten und können erst als letzte mit Lockerungen rechnen. Das widerspiegelt auch die schiere Anzahl der Anträge für Ausfallentschädigungen, welche in den letzten Wochen bei der kantonalen Fachstelle Kultur eingegangen sind.

 

Eine Erholung der Branche ist weiterhin nicht in Sicht. Angesichts der erneut steigenden Fallzahlen drohen vielmehr bereits wieder neue Einschränkungen. Der Unterstützungsbedarf bleibt also weiterhin hoch.

Mehr Unterstützung, weniger Bürokratie

Deshalb ist es absolut richtig, dass der Bund die Covid-Massnahmen für die Kultur verlängert hat. Dazu braucht es jedoch auch zusätzliche Mittel. Dass die Finanzkommission des Kantonsrates hier eine erste Tranche genehmigt hat, ist deshalb erfreulich. Denn um das Überleben einer vielfältigen Kulturlandschaft zu sichern, müssen alle Ebenen zusammenarbeiten.

 

Anpassungsbedarf gibt es jedoch beim System zur Prüfung der Anträge. Gesuche um Unterstützung einzelner Kulturschaffender müssen einfacher eingereicht und rascher behandelt werden können, wie dies SP-Regierungsrätin und Kulturministerin Jacqueline Fehr richtigerweise fordert. Angesichts der Corona-Krise braucht es rasche und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen.

 

Weiter ungelöst bleibt zudem das Problem der ausbleibenden Aufträge. Wer keine neuen Aufträge mehr erhält, kann auch keinen Einnahmeausfall geltend machen – und fällt so durch das Netz der Unterstützungsmassnahmen. Hier braucht es je länger desto dringender eine Anschlusslösung, die über die kurzfristigen Massnahmen hinausgeht.